Forscher Jon Larsen findet Mikrometeoriten in Joachimsthal
Es kommt nicht oft vor, dass ein weltbekannter Jazz-Musiker, Musikproduzent, Maler und Forscher nach Joachimsthal kommt.
Am 12. August 2022 war es so weit. Der Norweger Jon Larsen war zu Gast im Biorama-Projekt.
Gibt es Mikrometeoriten in bewohnten Gebieten?
Meteoriten sind ein relativ bekannter Begriff. Wenn sie bei ihrem Sturz aus dem Himmel den Eintritt in die Erdatmosphäre überstehen, dann bilden sie oftmals große Krater. Sie sind groß und mehrere Kilo schwer – und können eine Menge über die Geschichte unseres Sonnensystems erzählen. Dann gibt es noch ihre kleinen Brüder, die Mikrometeoriten. Sie sind winzig klein, kaum größer als die Spitze einer Stecknadel.
Lange Zeit war es in der Welt der Astronomie und Geologie für unmöglich gehalten, dass Mikrometeoriten in bewohnten Gegenden gefunden werden können. Und das, obwohl täglich mehrere hundert Kilo Sternenstaub auf die Erde fallen.
Französische Wissenschaftler von der Université Paris-Saclay und dem Nationalmuseum für Naturgeschichte sind fast 20 Jahre lang der Frage nachgegangen, wieviel Materie aus dem Weltall täglich auf die Erde fällt. Einem Bericht in einer Fachzeitschrift zufolge sind es im Mittel 5200 Tonnen Materie, die uns pro Jahr aus dem All erreichen. Das sind rund 14,25 Tonnen pro Tag.
Die Suche nach Mikrometeoriten gleicht ein wenig der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Die US-Weltraumbehörde NASA wollte die Suche im großen Stil angehen. 25 Millionen Dollar Budget über 25 Jahre -mit der mageren Ausbeute von zwei Funden in dieser Zeit.
Jon Larsen ging das ganze vor Jahren weitaus weniger bombastisch an. Bis auf ein Spezial-Mikroskop kann man seine Ausrüstung für wenige Euros in jedem Baumarkt kaufen. Jon hat mittlerweile mehrere hundert Mikrometeoriten gefunden – in vielen Gegenden der Welt.
Wissenschaft aus dem Baumarkt
Mit Besen, Handfeger, ein paar Plastiktüten und anderen üblichen Dingen, die man in jedem Baumarkt kaufen kann, stiegen er und der Landschaftsgeologe Dr. Thilo Hasse auf das Dach des Kiosk vom Biorama-Projekt, um Sternenstaub zu sammeln. Nach mehrmaligem Reinigen mit Wasser, einem Trocknungsprozess und einer genauen mikroskopischen Untersuchung war nach ein paar Tagen das Ergebnis klar: Fünf Mikrometeoriten wurden an diesem Nachmittag in Joachimsthal gefunden!
Und wie das genau passiert ist, erfahrt ihr in der aktuellen Folge der Grünen Welle.
Quelle: eigene Recherche und https://www.welt.de/wissenschaft/article230527533/Sternschnuppen-und-Meteoriten-Erdmasse-waechst-durch-kosmischen-Staub.html
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